Schlagwort: Leger Legende
Hallo liebe Comicinteressiertinnen und Comicinteressierten,
ob ein Comic gut ist, liegt unter anderem an dem Geschick und der Stimmung
- des Kreativgespanns, also der Schaffenden,
- der Leserschaft, also der Lesenden
und - der Comicfiguren, also den Handelnden. Oder?
Ich mag mich kurz vorstellen: Ich bin Léger Légende. Ich bin Comickreativist, Comicleser und Comicfigur.
Ich mag mir vorstellen, wie 1., 2. und 3. gut miteinander auskommend im Einklang etwas besonderes ermöglichen können.
Und ich mag durchaus auch längere Vorstellungen – stellen Sie sich vor.
Ich fände es schön, wenn Sie mit meinen Worten wohlwollend umgingen. Denn es steckt keine böse Absicht davor, darin oder dahinter.
Egal ob wir weiblich, männlich oder divers sind, wollen wir Gutes lesen.
Lassen Sie uns vorsichtig in Dreieinigkeit im guten Lesefluss eintauchen.
Keine Angst, dieser Fluss hat einen nicht all zu tiefen Grund.
Aus dem Grund der besseren Lesbarkeit wird hier beim Schreiben oft die simple = männliche 😉 Form verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Alle werten Namen sind sicherlich wohl schwingend klarer Schall & verspielter Rauch. Aber alleine der Name eines Autores, eines Titels oder eines Lesenden birgt noch nicht für eine bestimmte Qualität eines Werkes.
Ich werfe platschend ein paar Namen zufälliger Comics in den nassen Lesefluss, der sich zu verzweigen beginnt – und aus all den folgenden Kurzvorstellungen kann man sich eine (lange) Vorstellung davon machen, wie vielfältig die Comicwelt ist…
Wenn der geneigte oder gar geprägte Leser sein Leben lang zum Beispiel Spider-Man liest, wird dieser viele Facetten an ihm und am Storytelling kennen lernen und wird bestimmt die unterschiedlichen Qualitäten verschiedener Zeichner und Autoren zu schätzen wissen – vielleicht auch (nur) der Abwechslung wegen. Aber dessen größter Held bleibt: Spider-Man.
Wenn ein anderer geneigter Leser nur Western seins nennt, wird ihm dieses Genre stets nahe sein. Aber Titel anderer Genres werden ihn schwer erreichen – egal ob sie mit (eben diesen) Abstand besser sind oder nicht.
Wer in den 1980ern gehört hatte, man solle mal in Clever & Smart rein lesen, der hatte sich ein Album oder ein Taschenbuch zu Gemüte führen können. Hatte es der Leser mit dem Taschenbuch versucht, machte er die Erfahrung: Clever & Smart ist keinen zweiten Blick wert, so schlecht war das gerade. Hatte er ein Album, hatte er danach in Kürze eventuell schon weitere.
Viele die gerne Donald Duck Comics von Disney gelesen hatten, fanden bestimmte Geschichten schöner, lustiger und gelungener. Und alle Leser meinten damit auch die gleichen Stories. Nachträglich wurde klar, dass es sich dabei oft um die Geschichten vom Autor Carl Barks handelte.
Wenn Sigurd auch ein ritterlicher Held war, hatte er perspektivisch Schulterprobleme, der arme. So war er unbeabsichtigt nicht perfekt. Aber dafür konnte er nichts, und darüber haben die Leser hinweg gesehen.
Batman ist auch ein Knight (Ritter) und ein Held. Auch er hat schon schwere Körperverletzungen verursacht.
Wenn euch in vielen Geschichten die ewigen schwermütigen, tragischen Kämpfe mancher gebrochener Helden zu schaffen machen, lest zur Abwechslung mal Actionmanga wie Dragon Ball oder Fairy Tail, in denen es die Helden mit einem Kampf nach dem anderen aufnehmen, um immer weitere Abenteuer zu erleben.
In was auch Gert aus I Hate Fairyland hinein geraten ist, nehmt es ihr – und ihrem Autor – bitte nicht übel. Wenn die Geschichte so statt gefunden hat, dann bekommt ihr die wahre Story nur, wenn sie so vorgetragen und erzählt wird, wie sie nunmal passiert ist. Andernfalls ergäbe sich ja eine andere Story mit falschen Tatsachen. Als Leser möchte man ja nicht vorgeführt werden, sondern ernst genommen werden. Dazu gehört der Respekt der Autoren und der Comicfiguren, die diese Story so angenommen haben – nun tut dies bitte auch.
Zuviel vollendete Tatsachen? Dann lest in Mystery Science Theater 3000 rein. Achtet auf die mit Kreis gekennzeichneten Sprechblasen.
Zu wenig Tiefgang? In Satoshi Kons Opus fällt der Autor tief in einen Gang in seinen eigenen Comic hinein.
Wer der Meiung ist, ein Autor darf in die Handlung eingreifen aber nicht eintauchen – das obliegt alleine den Comicfiguren – der braucht Valerius – Der Comic Agent.
Auch zwei putzige Superhelden, die meist innerhalb ihres Comics wandeln und handeln – und durchaus auch auf den Rändern des gedachten Handlungsbogens spazieren – sind Gwenpool aus dem Marvel-Universum und Unschlagbar von Pascal Jousselin.
Diese zwei charmanten Comicfiguren spielen mit dem Medium wie schon einst um 1903 der alte Mann Muffaroo in The Upside Downs of Little Lady Lovekins and Old Man Muffaroo von Gustave Verbeek oder KonkyKru in den 1990ern.
Erwachsener und seriöser versuchen Marc-Antoine Mathieus Comicfiguren den Rätseln des Seins einer Comicfigur auf den Grund zu gehen. Allen voran Julius Corentin Acquefacques etwa in Der Ursprung.
Ich bin zwar noch nicht von Rechtschreibfehlern befreit, aber dafür habe ich mich jetzt schön warm geschrieben. Da werde ich demnächst bestimmt über den einen Comicklassiker und die andere Comicnews schreiben.
Als nächstes möchte ich über den gescheiterten Comiczeichner Cliff Wieselwitz schreiben, der zusammen mit dem Fantasyteam seiner Träume ums Überleben kämpfen muss. Aber hat er damit auch alles, was er dazu braucht?
Bei diesem frischen Crowfundingprojekt dessen Titel zum einen natürlich der Name des Comics ist und zum anderen aber eben auch der Name eines Kriegerteams von Außenseitern ist, die aus verschiedenen Genres rekrutiert wurden – einem Manga, einem Comic, einem Buch über Vampir-Attentäter, einem Barbarenfantasy und einem Comicstrip – ist das Finanzierungsziel schon erreicht, aber Sie haben habt noch genug Zeit auch daran Teil zu nehmen.
Seien Sie gespannt!
Ihr Léger Légende